Sektion Bergclub Ilmenau des Deutschen Alpenvereins e. V. (Henkelreißer) Sektion Bergclub Ilmenau des Deutschen Alpenvereins e. V. (Henkelreißer)

Geschichte der Henkelreißer

Ein kurzer Abriß - Teil 1


Die 'Henkelreißer' entstanden aus der Sektion Bergsteigen, auch einmal Sektion Wandern, Bergsteigen, Orientierungslauf oder auch Sektion Wandern und Bergsteigen. Die Aktivitäten lagen wie schon im Namen enthalten auf alles was mit Berge oder einfach mit Natur zu tun hat.

Zugrunde liegende Unterlagen datieren die Gründung auf das Jahr 1962 durch die Gründungsväter Bernd Hoppe, Jörg Meyer, Klaus Hoppe und W. Vogelsberger und ein Hans (Nachname nicht bekannt).




Vorwiegend waren es die Kletterer die Unternehmungen durchführten. Klar, dass hier die Hausfelsen Großer und Kleiner Hermannstein, etwa auf halben Weg von Manebach zum Kickelhahn, dort wo Goethe dem sagen nach im Jahre 1776 auch andere Dinge machte, als das Erste Ziel der Kletterer war und ist. Auch der Ratssteinbruch, gegenüber vom Hammergrund am Unteren Berggraben ist schon immer ein Kletterziel gewesen.

Ältere Bergsteigeraktivitäten sind in Ilmenau nicht nachweisbar. Sicher ist aber, dass ab 1960 die Erschließung der Hermannsteine begann. Ein wenig später, zum Beispiel am 9. Oktober 1975 wurde durch Günter Jung† und Dr. Michael Krapp der Oktoberweg (Schwierigkeit: UIAA III) Erstbegangen.




Damals ahnte noch niemand, dass Michael Sektionsleiter und Kultusminister in Freistaat Thüringen wird oder Günter an einer erfolgreichen Himalaya-Expedition mit einer Erstbesteigung des Cho Polu im Everestgebiet teilnimmt.

Weitere alte Hasen (wir meinen mehr die Erfahrung als das Alter) wie Albrecht Krauße, Christian Großmann, Günter Ros, Erhardt Blume, Stefan Meyer, Klaus Rennert oder Günter Dorn sollten stellvertretend für alle anderen gewürdigt werden.




Felsen in der Nähe wie Blauer Stein, Geierfelsen, Kirchfels und andere waren auch Ziel der Ilmenauer.
Oft wurden Kletterfahrten in die Sächsische Schweiz organisiert. Dann gab es auch weite Ziele in das Ausland, damals nur Richtung Osten.

Hier war die Hohe Tatra als kleinstes Hochgebirge der Welt das nächst mögliche Ziel, dies neben Sommertouren auch im Winter mit Zeltcamp und Winterklettern. Man sollte die Bedingungen in der winterlichen Tatra nicht unterschätzen - Schnee, viel Schnee, Sturm und auch extreme Kälte sind hier zu haben.
Nicht zuletzt die Ausrüstung der damaligen Zeit.

Der legendäre JUWEL-Kocher war treuer Freund aller Aktivisten.

Die Seile anfangs noch spiralgeflochten und nicht so sehr sicher. Das Material klebte förmlich am Fels. Später kamen dann die Kernmantelseile auf den DDR-Markt. So steif, dass man sie wie ein Schlangenbeschwörer in die Höhe strecken konnte und auf dem Packzettel stand (wahrscheinlich zur "Beruhigung") die Anzahl der Normstürze: Null bis drei!!!
Sehr beruhigend.

Abseilachter gab es am Anfang noch nicht - Abseilen ging nur über den legendären Dülfersitz.

Lange vor dem HMS-Karabiner zur Sicherung war dann die Stichtbremse aktuell, die in ähnlicher Form heute noch in England verwendet wird.
Helme, in denen entweder die Ohren schmerzten oder nur moralisch Sicherheit gaben wurden verwendet. Mit der Entwicklung der Sicherungstechnik begannen viele als Tüftler einige Sicherungsgeräte nachzubauen. Extrem z. B. eine handgefeilte Metallschnalle für den Ersten eigenen Sitzgurt, welch ein Aufwand!





Inzwischen ist das Material so gut geworden, dass ein Materialfehler als mögliche Unfallursache kaum mehr in Frage kommt.

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Hier sind wir bei tragischen Ereignissen der Sektion:

Am 21.09.1986 um 12:00 Uhr verunglükte unser Bergkamerad Wolfgang Blankenburg in der Hohen Tatra so schwer, dass er am Unfallort verstarb.

Günter Jung wird seit seinem Gipfelsieg auf dem Nanga Parbat (8125 ) mit der sächsischen Himalaya-Expedition am 01.07.2004 vermisst.

Andreas Schaser verunglückte am 05.09.2017 auf dem Stubaier Höhenweg.

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Der Aktionsradius der Mitglieder und auch aller anderen Berginteressenten ist seit 1989 wesentlich größer geworden. Die Gefahren im Hochgebirge sind dagegen nicht weniger. Desto wichtiger ist es, daß sich alle darauf vorbereiten. So können seit einigen Jahren auch Nichtmitglieder, Studenten und Bedienstete über das Sportangebot der Universität an einem Vorbereitungslehrgang für Alpinismus die Grundlagen erlernen.



Es gibt auch offene Fragen in unserer Geschichte.

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